Wahrheit Nr. 2: Freiheit hat Nachteile
BRAVE NEW WORLD – eine Teleprompter-Roman-Performance nach Aldous Huxleys Zukunftsvision
Wohin rennt die Geschichte? 2540 n. Chr.: Die Gesellschaft ist durch Gentechnik, Emotional Engineering und indoktrinierendes Schlaflernen optimiert. Kinder kommen aus der Retorte. Die Weltregierung ist stabil. Jeder tut, wozu er geboren ist. Die Volksdroge Soma verschafft Zufriedenheit. Gefühle zu haben, ist verpönt. Jeder gehört jedem. Man trifft sich zum wöchentlichen Orgy-Porgy-Gruppensex. Religion, Kunst und freies Denken werden nicht mehr gebraucht. Der eigene Platz im Kastensystem wird nicht hinterfragt. Alles bleibt, wie es ist. Und doch schirmt sich dieses Innen gegen ein Außen ab; denn das Andere bedeutet stets Gefahr für die bestehende Ordnung: In entlegenen Reservaten werden die Wilden noch von Müttern geboren und wachsen in Familien auf — für diese Menschen ist in einer gesäuberten Gesellschaft, die dem Fortschritt huldigt, kein Platz mehr. O schöne neue Welt, die solche Bürger trägt!
Was, wenn jemand mit der Grenze bricht?
Ist Aldous Huxleys Zukunftsvision ein kühnes Rezept zur Verbesserung der Welt oder ein totalitärer Albtraum der Entmenschlichung? Utopie versus Dystopie: Wir untersuchen diese Frage in einer szenischen Lesung ohne Papier. Wir sprengen die Grenze vom Wort zum Laut. Ein XXL-Teleprompter feuert die Worte auf die Netzhaut der Spieler.
Besetzung
Entwickelt von Lisa Meyer und Luise Peters
Premiere: 6. Dezember 2017 / Kleines Haus
Pressestimmen
"Eine "Schöne neue Welt" im Rahmen des noch jungen Formats "Bar jeder Wahrheit" [...] im Kleinen Haus setzte die gelungene Inszenierung von Meyer und Peters mit darstellerischen Überzeichnungen das eine oder andere Lachen gegen die Strenge des Textes."
Ulrich Müller, Nordsee-Zeitung, 9.12.2017